- 30. März 1927: die Lok 99 715 wurde vom Herstellerwerk in Chemnitz nach Meinersdorf überführt
- 4. April 1927: die Lok wurde angefeuert und absolvierte am folgenden Tag erfolgreich ihre Probefahrt nach Thum.
Danach wird sie im Schmalspurnetz von Thum mit rund 43 km Streckenlänge (Thumer Netz) eingesetzt
- Transportaufkommen wuchs stark an, von 62.555 im Jahr 1914 zu transportierenden Personen
auf 1.024.901 Personen im Jahr 1927
- Der Einsatz der Lok 99 715 wurde notwendig u.a. für Versorgung der Papierfabriken
und Spinnereien mit Holz, Kohle und Baumwolle
- 31. Januar 1929: Lokomotiveinsatz wurde auf die Bahnhofsverwaltungen in Geyer und Thum übertragen
- Bis 1930 war das Aw Dresden für technische Unterhaltung des Lokomotivparks verantwortlich,
ab 1931 die Hauptwerkstatt in Chemnitz
- Anfang der 30īger wurde Thum zum Lokbahnhof und Unterstand nun dem Bw Flöha
- 1935: Umgliederung in Verantwortungsbereich des Bw Chemnitz-Hilbersdorf
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- 2. September 1936: die Lok 99 715 beendete ihren Einsatz im Thumer Netz
- Ab 3. September des gleichen Jahres wurde die Lok buchmäßig dem Bw Nossen, Lokbahnhof unterstellt
und fuhr von Mügeln nach Geising im Ost-Erzgebirge (36 km Streckenlänge)->Müglitztalbahn
- zusätzlich zum Personentransport der Gemeinden im Müglitztal kam der Bahn
besondere Bedeutung im Wintersportverkehr zu
- Lokomotivbedarf erhöhte sich stark, als Altenberg den Zuschlag für die
deutsche Skimeisterschaft im Februar 1937 erhielt
- 99 715 wurde mit anderen Lokomotiven zur kurzfristigen Abdeckung des großen Lokomotivbedarfs
auf die Strecke Mügeln-Altenberg umgesetzt
- 3. Dezember 1937: beendete 99 715 ihr 14-monatiges Gastspiel im Müglitztal mit
sinkendem Lokomotivbedarf
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- 4. Dezember 1937 - 8.Januar 1938: die Lok wurde instandgesetzt und traf am 9. Januar 1938
im neuen Heimatbahnhof Freital-Potschappel ein. Sie wurde bis 1970 vom Lokbahnhof Potschappel eingesetzt
- Lok 99 715 überstand den 2. Weltkrieg unbeschadet und verblieb auch auf dem Wilsdruffer
Netz, als 1945 mehrere Lokomotiven in Potschappel als Reparationsleistung für die UdSSR verladen wurden
- März 1950: erste grundhafte Instandsetzung (durch Raw Görlitz) nach dem Krieg durch Schädigung bedingt
- 15. Dezember 1956: Zwischenfall, als bei 99 715 eine Achswelle brach
- Bis 1963 versah 99 715 ohne große Zwischenfälle zuverlässig ihren Dienst auf den verschiedenen
Strecken des Netzes
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- 1963: wurde 99 715 zur Neubekesselung und Modernisierung vorgeschlagen und nach der engeren
Auswahl als 2. Maschine dem Raw Görlitz zum Umbau überstellt
- ab 10. August 1963: folgenden Wochen Einbau eines Cottbuser Neubaukessels und Erneuerung der
Wasserkästen und des Tenders in Schweißkonstruktion
- Dezember 1963: 99 715 wurde nach Abschluss der Arbeiten wieder nach Potschappel überführt
- Juni 1968: Lok 99 715 beförderte gemeinsam mit Lok 99 714, anlässlich der 750 Jahr-Feier
der Stadt Frauenstein, einen vollbesetzten Sonderzug von Potschappel über Klingenberg nach
Frauenstein
- 1970: Anpassung der Lokomotivnummerierung an die elektronische Datenverarbeitung (EDV),
aus 99 715 wurde 99 1715-4
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- Ab 12. März 1971: Lok wird in Mohorn stationiert und beförderte Züge zwischen Mohorn und
Klingenberg/Colmnitz sowie gelegentlich über Wilsdruff nach Potschappel
- 16. - 20. August 1971: wegen sinkendem Fahrzeugbedarf ist die Lok für den Betriebsdienst
abkömmlich und wird auf die Fahrzeugausstellung anlässlich eines MOROP-Kongresses in Radebeul
Ost präsentiert, die Lok erhielt ihre alte Beschilderung 99 715 zurück
- Ab 10. September 1971: die Lok 99 715 stand wieder aktiv vom Lokbahnhof Mohorn aus im Einsatz
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- 15./16. September: die Lok wurde mit dem Wilsdruffer Hilfszug eingesetzt, um die entgleiste
Lok 99 684 von der Stelle Oberbobritzsch zu bergen, welche ihr ca. 4 Wochen später selbstzu
Verhängnis wurde
- Die Strecken waren in äußerst schlechtem Zustand, auf Grund jahrelanger vernachlässigter
Instandhaltung
- 20. Oktober 1971: es kam auf der Rückfahrt von Friedersdorf zum Malheur. Bei der Einfahrt
in den Bahnhof Oberbobritzsch entgleiste die Lok 99 715 in einer langgezogenen Rechtskurve
auf Grund eines Schienenbruches und stürzte dabei kopfüber den ca. 1,5 m hohen Bahnkörper
hinunter
- Noch am späten Nachmittag begann die Bergung der entgleisten Wagen
- 6. November 1971: Vorbereitungen zum Eingleisen von 99 715 mit Hilfe eines 60 t Autokranes
- Gegen Mittag stand die stark beschädigte 99 715 wieder auf den Gleisen und wurde durch
die Lok 99 713 nach Wilsdruff befördert
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- 23. Dezember 1971: 99 715 wurde dem Raw Görlitz zur Instandsetzung überstellt
- Trotz Mangel an Bedarf von Lokomotiven ließ die Rbd Dresden und das
Bw Wilsdruff die Lok 99 715 kostspielig aufarbeiten
- 4. März 1972: die Lok 99715 kehrt nach Wilsdruff zurück und wird als Reservelok kalt
abgestellt
- Wenige Tage vor der endgültigen Betriebseinstellung der Wilsdruffer Schmalspurbahn wurde die
99 715 am Nachmittag des 24. Mai 1972 in Wilsdruff angeheizt und beförderte am folgenden Tag den
Personenzug von Mohorn nach Potschappel
- 26. Mai 1972: die Lok 99 715 verließ letztmalig das Bw Wilsdruff in Richtung Potschappel,
nach ihrer Ankunft wurde 99 715 zu einigen, bereits wartenden Schwesterlokomotiven gestellt
- 27. Mai 1974: letzter Verkehrstag auf Sachsens ehemals größtem Scmalspurnetz
-> Einstellung der Strecke Freital-Potschappel-Wilsdruff
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- Dezember 1974: begann man mit dem Zerlegen von Lokomotiven in Görlitz, Cottbus, Nossen und
Wilsdruff, das erst im Herbst 1977 ein Ende fand
- 99 713 und 99 715 entkamen dem Schneidbrenner, die Rettung für 99 715,
war die kurz vor Betriebseinstellung angebrachte Schneepflughalterung
- März 1973: die Lok 99 715 wurde von Potschappel nach Hainsberg überführt, um dort für
Räumdienste und evt. Lokmangel zur Verfügung zu stehen
- 99 715 wurde vorerst auf ein Seitengleis vom Hainsberger Lokschuppen abgestellt, weil es
versäumt wurde, den Rahmenwasserkasten im Winter 1972/73 zu entleeren und dieser im Winter
zugefroren war
- Die Kraft des Eises zu stark, so dass der Wasserkasten und der
Rahmenwangen beschädigt wurden, eine Instandsetzung kam vorerst nicht in Frage
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- Sommer 1974: Transport der Lok nach Radebeul, als Denkmal vor dem Museumszug
- Bis 1991: blieb sie in Radebeul, doch 1989 änderte sich die Situation mit der Wende und die DR
schrieb die Lok zum Verkauf aus
- Interessenten ließen nicht lange auf sich warten und 99 715 hätte Sachsen verlassen müssen
- Es fanden sich aber eine Reihe von Eisenbahnfreunden, die dies verhindern und einen
dauerhaften Verbleib der Lok in Sachsen sichern wollten
- Die Eisenbahnfreunde erhielten bis zur Gründung der "GbR 99 715 Wilsdruff" mit einem
zinslosen Kredit Unterstützung von der SEG (Sächsische Eisenbahngesellschaft)
- 6. Dezember 1991: die 99 715 konnte von der DR erworben werden
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- 99 715 sollte binnen 2 Wochen von den Gleisen der DR entfernt werden,
so wurde sie am 28. Januar 1992 nach Freital Hainsberg überführt
- 3. Juli 1992: Transport der Lok nach Wilsdruff auf Gelände des ehemaligen Bw Wilsdruff
- 16. Juli 1994: Transport von 99 715 nach Nossen, auf das seit längerem ungenutzte
Schmalspurreparaturgleis des Nossener Ringlokschuppens, um dort die teilweise Demontage
und Instandhaltung durchzuführen
- November 1999: Transport nach Zittau-Bertsdorf nach Unterzeichnung eines Leihvertrages,
weil der Interessenverband Zittauer Schmalspurbahnen e.V. schon seit längerem sein
Interesse an 99 715 bekundet hatte, um die Aufarbeitung der Lok voran zu treiben
- Aufhebung des Leihvertrages, weil sich die Instandsetzung der Lok, besonders des Rahmens,
als unlösbar erwies
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- 12. August 2002: Transport der 99 715 nach dem Dampflokwerk Meiningen nach
Unterzeichnung eines langfristigen Leihvertrages mit DB Services Südost GmbH,
damaliger Betreiber der Schmalspurbahnen in Radebeul-Ost und Freital Hainsberg
- Dezember 2002 - April 2003: wurde 99 715 im DLW Meiningen instand gesetzt und den neuen
Einsatzanforderungen angepasst
- 16. April 2003: 99 715 traf fertiggestellt am Bahnhof Dippoldiswalde ein und
wurde nach ihrer Entladung angeheizt
- 17. April 2003: absolvierte 99 715 erfolgreich ihre Probefahrt nach Seifersdorf
und zurück
- Seit 23.08.2004 ist 99 715 auf der Preßnitztalbahn im Einsatz
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